July 31, 2022
31,07,22

Heute gab es kein Lebenszeichen vom Winkler. Wenn das bis Sonntag anhält, hat er diese Woche insgesamt nicht mehr als ein paar Stunden “gearbeitet”. Und das ist noch großzügig gerechnet.
Gestern versprach Lars Wienand noch einen neuen Artikel zum Drachenlord. Für diejenichen, die ihn nicht kennen, Wienand hat bei den letzten Gerichtsverhandlungen live Updates über Twitter gegeben und auch schon einige Artikel zu Winkler geschrieben. Der angekündigte Artikel wurde heute veröffentlicht und kann komplett hier (Archiv) nachgelesen werden. Im Grunde findet sich dort für die meisten nicht viel neues. Allerdings hatte t-online bei der Landesanstalt für Medien sich über diese Situation erkundigt und bekam folgende Antwort:

“Sie habe im Juni Meldungen zu einer Website erhalten, die möglicherweise vom "Drachenlord” betrieben worden sei und pornografische Inhalte ohne die dafür notwendige Altersverifikation angeboten habe. Sie war auch für Jugendliche und Kinder zugänglich, und die sind ebenfalls unter Drachenlords Zuschauern.“
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth verwies auf die Kollegen in Stuttgart, welche sich wie folgt antworteten:
"Die Ermittlungen in einem Verfahren der Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen der Verbreitung gewalt- oder tierpornografischer Inhalte sind noch nicht abgeschlossen.”
Die Identität der Verfahrensbeteiligten wurde allerdings nicht bestätigt. Im Artikel wird sowohl auf Reiners Blog und die problematischen Geschichten als auch auf andere Geschehnisse wie die Gerichtsverhandlung und die Petition eingegangen. Empfehlung: Zu empfehlen. Warum die Staatsanwaltschaft in Stuttgart zu diesem Thema etwas zu sagen hat ist etwas komisch, aber eventuell sitzt Reiner mittlerweile gar nicht mehr in Franken.

Das war es tatsächlich auch schon wieder. Zum Schluss gibt es noch eine WOT und ein geklautes Meme.
Jo komplett überflüssig sowas. Er ist weder pädophil, noch hat er eine Sammlung an kinderpornografie aufm Rechner. Er ist einfach nur ein dummer ungefickter Sonderschüler
Real Talk: Vor 20 Jahren hätte man sich da einen Deibel drum geschert. Da hätte man auch niemals irgendwo wegen einer Beleidigung im Internet durchsucht. Da hat auf Ebene der Strafverfolgungsbehörden eine Radikalisierung stattgefunden, die ich ja auch noch zu Anfängen miterlebt habe. Da war auf einmal die Erwartung, dass der Rechtsstaat dort, wo es irgendwelche Öffentlichkeitswirksamkeit generiert, maggsimal grange Hädde zu zeigne, insbesondere im Law & Order State.

Ich hatte es ja, noch bevor klar war, warum genau durchsucht worden ist, sehr präzise bezeichnen können, dass sein Blok gepaart mit seinen Aussagen über seine Naggdheid gechneüber Kinners unsoweider, der Anlass gewesen sein dürfte, einfach, weil es da eben Kollechne gibt, die da überhaupt keinen Spaß verstehen.

Ich habe NULL Sympathie für den Dreger, aber ich bin der erste der wo sagt, dass so einen Popanz zu veranstalten für einen kranken, ungefiggten Bastard, der offensichtlich ausgedachte Perversitäten ins Internet rotzt, weil er sich selbst daran aufgeilt, einem Rechtsstaat einfach unwürdig ist. Natürlich ist es ein Fall von “Play stupid game, win stupid prize”, aber eben auch ein Fall von “The game is rigged and the house always wins.”

Die Wohnungsdurchsuchung war eigentlich wirklich mal als ultima ratio bei schweren Straftaten gedacht, nicht als dem Strafverfahren vorgelagertes Damoklesschwert, welches über uns allen hängt und runterschnellt, sobald man EIN falsches Wort im Internet sagt.
Ich habe es während meiner Zeit miterlebt, was das mit Leuten anrichtet. In ca. 20-25% der Fälle sind Durchsuchungen unergiebig, in der Hälfte der Fälle davon weißt du das eigentlich auch vorher, aber es wird halt als Powerplay gemacht. Die richterliche Anordnung ist inzwischen eine reine Formsache, es gibt wirklich kaum noch Richter, die ihre Kontrollfunktion da wirklich ernst nehmen und sagen: “Ne, sorry Leude, aber selbst WENN ihr der Meinung seid, da was zu finden, ist das absolut unverhältnismäßig.” Es gilt da so ein wenig der Grundsagt: “Die werden schon ihre Gründe haben, passt scho!” - Eben auch, so mein EIndruck, weil du als Richter nicht derjeniche sein willst, der wo nix gsacht hat und am Ende stellt sich heraus, dass das doch ein böser Buhmann war, der munter weiter Kinder geschnackselt hat. Über diesen drohenden Gesichtsverlust kriegst du die Kollechne auf der Richterbank quasi immer, weil keiner von denen wirklich Arsch in der Hose hat (wäre es so, wären sie nicht Richter gewordne. Is halt so) und über so etwas stehen kann.

Die Leute fühlen sich vergewaltigt, wenn der Staat ihre Wohnung durchwühlt und ihre privaten Sachen mitnimmt. Der Computer ist ja auch immens viel zentraler in der Lebensführung geworden, Smartphone dito, da hast du alles drauf, Urlaubsfotos, Videos von den Kids, Dick-Pics und Bilder von frisch rasierten Fotze deiner Ollen, welche sie dir als kleinen Anturner von unter der Dusche geschickt hat. Der Gedanke, dass wildfremde Menschen das alles zu sehen bekommen, das ist inbesondere für Leute, die nichts verbrochen haben, nur sehr schwer zu verarbeiten. Man darf ja auch nicht vergessen: Die StA darf auch bei Unschuldigen, Unbeteiligten und Zeugen durchsuchen, wenn sie der Meinung ist, dass man da was finden kann.

Kann dazu eine kleine Anekdote geben, die mir natürlich immer noch sehr im Gedächtnis geblieben ist: Durchsuchung wegen Verdacht auf Vermögensdelikte und Steuerhinterziehung (in dem Dezernat hatte ich meine Karriere damals begonnen) beim Mitgesellschafter des Tatverdächtigen, bei dem wirklich KEINERLEI Verdacht bestand, er habe damit etwas zu tun (wurde sogar zuvor schon befragt). Ein durchaus semi-prominenter Mensch mit Kohle ausm Arsch.
Wohnung war ein einziges Messi-Chaos. Typ war ein brillanter Geschäftsmann und konnte mit Zahlen, war aber mit seiner übrigen Lebensführung komplett überfordert. Wusste aber keiner. Der ist, als man ihm den Beschluss vorgehalten hat, kreidebleich geworden. Dachte erst, “Okay, so wie der gerade die Farbe verliert, klicken da heute noch die Handschellen.”, aber nein, er hatte einfach unfassbar tierische Angst, dass jemand herausfinden könnte, in was für Verhältnissen er lebt. Deswegen hatte der auch kein großes Haus, schickes Auto usw., der wollte in dem Bereich alles vermeiden, was irgendwie Aufmerksamkeit erregen konnte - und schwul war er halt auch, da kam man gar nicht dran vorbei bei der Auswertung seines Computers usw.
Ich weiß nicht, was aus dem geworden ist. Ist auch schon sehr lange her. Hatte nur mitbekommen, dass er als Zeuge nicht mehr zur Verfügung stand, weil er aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung und einer suizidalen Episode dauerhaft nicht vernehmungsfähig war.
Sowas juckt StA, Polizei und Gerichte absolut NULL, das ist Kollateralschaden.

Bedeutet nicht, dass ich es dem diken Danzbärchen nicht gönne, wenn ihm so eine Scheiße passiert. Aber Rainer hat sowieso keinerlei Scham, den berührt das am Ende überhaupt nicht.
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